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Pressenverlagerung im Teamwork

 

5. November 2020 | Markus Lackner

Geballtes Know-how zeigte das Felbermayr-Tochterunternehmen Wimmer bei der Verlagerung einer Presse zur Herstellung von Stahlfelgen für die Automobilindustrie. Unterstützung in Sachen Transportlogistik bekamen die Wimmer-Mitarbeiter dabei von den Kollegen der weiteren Felbermayr-Tochterfirmen Bau-Trans sowie Haeger & Schmidt. Im August konnte das Projekt mit der Inbetriebnahme der etwa 830 Tonnen schweren Presse im französischen Troyes abgeschlossen werden.

Bei diesem Projekt haben wir beginnend mit der Demontage bis zur Montage in Troyes nahezu jede Schraube und jedes Elektrokabel der rund 830 Tonnen schweren Presse in der Hand gehabt“, bringt Projektleiter Jürgen Nawijn die Pressenverlagerung auf den Punkt. Erwähnenswert sei somit auch, dass rund zwei Drittel des Umfangs auf De- und Montagearbeiten inklusive elektrischer und hydraulischer Installationsarbeiten entfielen, berichtet der 55-jährige Projektleiter von der Wimmer-Niederlassung in Krefeld weiter. Beachtet man dann noch, dass beginnend mit der Demontage in Ebersbach (D) bis zur Inbetriebnahme in Troyes (F) nur rund sieben Monate vergingen, wird auch das zeiteffiziente Wirken aller am Projekt Beteiligten deutlich.

Projektlogistik mit Bau-Trans und Haeger & Schmidt

Mit der Projektierung für den Umzug der Stahlfelgenpresse wurde bereits im Sommer 2019 begonnen. Im Januar folgte die Bereitstellung und Aktivierung des benötigten Equipments. Dazu Nawijn: „Allein für die Verlagerung des Montage-Equipments waren rund zwölf Lkw-Transporte mit etwa 200 Tonnen Gerätschaft angefallen. Im Januar wurde dann mit der Demontage der Anlagenperipherie begonnen. Die schwersten Komponenten dabei waren der Pressenfuß und der Pressenkopf mit jeweils 130 beziehungsweise 150 Tonnen. Diese wurden mit einem 1.000-Tonnnen-Hubgerüst demontiert und auf Tieflader verladen. Alles in allem waren noch etwa zehn weitere Sondertransporte für den Umzug der Presse von Ebersbach bis in das etwa 200 Kilometer südöstlich von Paris gelegene Troyes zu realisieren.“ Das sei aber alles von seinem Kollegen Mark Schellerer in Zusammenarbeit mit den Schwesterunternehmen Bau-Trans sowie Haeger & Schmidt durchgeführt

Grobmontage mit akribischem Finale

Ende März waren die Hauptkomponenten wie Pressenfuß, -kopf und die beiden Stößel in Troyes angekommen. Die Einbringung wurde mittels sogenanntem Sefiro (selbstfahrender Industrieroller) und Hubgerüst realisiert. „Dazu fuhren wir mit Tieflader und Ladegut unter das Hubgerüst und konnten so mit dem Hubgerüst die Last anheben“, erklärt Nawijn und beschreibt weiter, dass dann der Sefiro statt dem Tieflader unter die Last gefahren war. Anschließend wurde das Hubgerüst auf einem Schienensystem vor dem Pressenfundament aufgebaut und mit dem Sefiro darunter gefahren. In weiterer Folge wurden die Komponenten dann wieder komplettiert und hochgehoben, mittels Schienensystem zum Montageort verfahren und abgesetzt. Mit Ausnahme des Pressenkopfes war das für die routinierten Monteure auch keine große Herausforderung. Beim 180 Tonnen schweren Pressenkopf dauerte es aber dann aufgrund der Montagehöhe von 6,5 Metern doch ein wenig länger. „Problem war es jedoch dank des hervorragenden Equipments keines“, sagt Nawijn und so habe man auch die Trickkiste zu Hause lassen können. Im Anschluss an die Grobmontage erfolgte die Installation der peripheren Teile inklusive dem Anschluss elektrischer und hydraulischer Komponenten. Auftraggeber für das Projekt mit firmenübergreifender Zusammenarbeit war der US-amerikanische Hersteller von Rädern für die Fahrzeugindustrie Accuride.